Aus dem Tagebuch des berühmten Barden und Gauklers Salix Lowanger:

7. EFFerd 26 Hal, abends
Wir warteten in der kleinen Bucht, die uns von Donna Fiorella genannt wurde. Die See war unruhig, der Wind pfiff uns am Strand den Sand um die Ohren. Schließlich, nach schier endloser Zeit erblickten wir Segel am Horizont. Noch während sie näher kam, erkannten Torben uns ich das Schiff gleichzeitig, waren wir doch seinerzeit sogar darauf herumgeführt worden: Auf den Strand hielt die Seeadler von Beilunk zu. In der kleinen Bucht ankerte sie, und der erste, der von Bord sprang, war nicht etwa Alrik von Blautann, wie es Torben erwartet hatte, sondern unser Freund und Gefährte Rubald von Jergan. Mit einem fröhlichen: „Na, da haben wir ja die Reichsverräter alle beisammen!“, begrüßte er uns. „Was habt Ihr eigentlich diesmal angestellt?“

Wie ich an den Gesichtern meiner Gefährten ablesen konnte, waren wir alle sehr froh, ihn zu sehen. Selbst unser Großmeister der Selbstbeherrschung DeLinth wirkte deutlich entspannter als noch vor ein paar Minuten. Die Ausnahme war natürlich Mahajin. „Wir kennen uns noch nicht! Ich bin Rubald! Rubald von Jergan, Oberst der Blutroten Raben“, stellte er sich unserem Wipfeltiger vor. 10 Elite-Kämpfer der Blutroten Raben stiegen gerade vom Schiff und gingen in Stellung.

Dann hob Rubald die Hand und zischte: „Still!“ Wir verstummten und hörten es auch: Im Gebüsch raschelte etwas. Mit ein paar knappen Handbewegungen schickte unser Freund seine Leute auf, das Rascheln zu umzingeln. Mit einem „Puff!“ erschien da eine Mischform aus Vogel und Fledermaus und versuchte, uns zu entkommen. Doch DeLinth war schneller: Er schoss einen Ignifaxius auf das Dings, worauf es Feuer fing und verging.
Inzwischen hatten die blutroten Raben den Urheber umstellt, angegriffen und dummerweise getötet. Dazu reichte tatsächlich ein Schwertstreich aus. Die Spione sind auch nicht mehr das, was sie mal waren!

Dann kamen zwei weitere Männer die Planke zum Ufer herunter. Über den einen war ich hocherfreut – Amando Laconda da Vanya, ein vernünftiger, gemäßigter Praiot in höchsten Ämtern und Würden. Dann rutschte mir das Herz in die Hose: Hinterdrein ging gemessen Schrittes kein anderer als der Erwählte, Ucurian Jago. Wir würden brennen, noch bevor wir einen Fuß in den verfluchten Landsitz des Fürsten gesetzt haben!

Insgesamt kamen zu unserer Unterstützung 64 Sonnenlegionäre, 12 Bannstrahler und 10 Blutrote Raben samt ihren Anführern Amando Laconda da Vanya, Ucurian Jago und Rubald von Jergan. Des Weiteren Commandanta Katalinya Adranez von der Boron-Kirche in AL'Anfa und Gernot von Mersingen, ein Golgarit der Boron-Kirche in Punin. Nachdem auch sämtliches Gepäck ausgeladen war, lichtete die Seeadler von Beilunk den Anker und stach wieder in See. Da Vanya berichtete, er sei vom Reichsbehüter persönlich ermächtigt worden, Fürst Herdin festzunehmen und die Kontrolle über Maraskan zu übernehmen, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden sei. Den Zwölfen sei Dank! Ucurian Jago als Verwalter der Insel hätte wahrscheinlich ähnlichen Unsinn gemacht wie momentan Fürst Herdin, von den Tempeldurchsuchungen vielleicht einmal abgesehen.

Rubald hatte bei den Vorbereitungen richtig reagiert: Er hatte schnurstracks die Akademie in Armida informiert und hatte dort die Anweisung gegeben: „Packt alles ein, was ihr finden könnt!“ Heiltränke, Astraltränke, Waffenbalsam, alles fein säuberlich in einer Kiste verstaut. Wieder waren deutlich ein paar Steine zu hören, die von unseren Herzen fielen!

Am späten Abend hielten wir dann Kriegsrat. Zunächst einmal forderte uns da Vanya auf, einen genauen Bericht abzuliefern, was passiert sei. Torben begann mit unserer Reise nach Punin und unserem Auftrag von beiden Boronkirchen. Er fuhr mit der Reise fort, wie wir strandeten und bei den Wipfeltigern ausgerüstet wurden. Hier war der Erwählte Feuer und Flamme; das heißt, nein, eigentlich hätte er uns bestimmt gerne in Feuer und Flamme gesehen: Wir fraternisierten nicht nur mit Reichsverrätern, nein, wir nahmen sogar einen in unsere Reihen auf! Nicht, dass uns eine großartige Wahl geblieben wäre, aber das übersah er mit geübtem Blick.

Torben erzählte weiter von unserer Reise durch den Dschungel, wie wir uns vom Rur und Gror Priester führen ließen und vom Dörfchen mit seiner Hochzeit. Als er auf die Drachengardisten zu sprechen kam, stockte er immer wieder. Er versuchte, unsere und ganz speziell seine eigene Rolle beim Überfall des Diskus von Boran auf die Gardisten zu umgehen, was ihm jedoch nicht einmal ansatzweise gelang. Zähneknirschend gestanden wir ein, die Rebellen beim Angriff unterstützt zu haben, um unsere Freunde zu retten.

An dieser Stelle nahm ich den Faden auf, wurde jedoch durch ein knappes: „Haltet Euch an die eigentlichen Tatsachen, schmückt nicht so aus und fuchtelt vor allem nicht so mit den Händen!“ unterbrochen. Ich weiß gar nicht, was der hat! Jedenfalls übergab ich die weitere Erzählung grummelnd wieder an Torben. Der erzähle vom Haranydad, der fiesen Spinnenfrau Laraanja Schwarzklinge und ihrem ekligen Tierchen. Alleine diese Begegnung bot genug Stoff für ein Heldenepos, aber so, wie ich da Vanya und Jago kenne, wird auch das wieder auf ewig Reichsgeheimnis bleiben.

Dann kam die Enduriummine. Hier waren beide Praioten ganz Ohr. Als sich Torben über die fürchterlichen Bedingungen in der Mine ausließ, antwortete Ucurian Jago mit einem knappen: „Das geschieht ihnen recht so, das sind verurteilte Reichsverbrecher!“ Ich sah überrascht auf, als Armant knapp nickte. Wahrscheinlich einer der wenigen Ansichten, an denen er mit dem Erwählten jemals übereinstimmen wird; ähnlich wie bei den Standpunkten, dass der Himmel oben ist, Sumus Griff einen nach unten zieht und in Al’Anfa Ketzer nicht nur windtags und erdtags verurteilt werden sollten.

Wichtig waren Jago und da Vanya vor allem erst einmal, wofür die ganzen Leute geopfert worden waren. Torben erzählte ausschweifend von unserem Kampf gegen den Archohobai und der Ladung Endurium, die wir sichergestellt und im Dschungel vergraben hatten. „Wieviel?“, unterbrach ihn da Vanya. „Fünfundzwanzig Stein“, antwortete Torben prompt. „Füüünnf…?“, gab da Vanya zurück. Er war sprachlos, genauso wie Ucurian Jago und auch alle anderen. Was für ein Moment! Manche Augenblicke möchte man irgendwie wie Obst einwecken, dass man sie immer wieder erleben kann. Danke, Herr Praios, dass ich das bei dieser Besprechung anwesend sein durfte!

Die Boronkirche forderte sofort die genaue Lagebeschreibung dieses unermesslichen Schatzes. Armant gab sie bereitwillig. Eigentlich schade, damit hätte Torben uns bestimmt ein paar tolle Artefakte herstellen können! Die Vertreter der Boronkirche merkten an, dass die Enduriumladung dieses Jahres ihrer Kirche zustände. Nun hatte sich Ucurian Jago wieder im Griff und forderte vehement und mindestens ebenso lautstark, diesen Schatz der Praioskirche zu unterstellen. Da Vanya beruhigte die Gemüter und stellte klar, dass in der Tat die Boronkirche an der Reihe sei, aber durch diese Umstände ein gewisser Teil auch den anderen Kirchen zu Gute kommen solle.

Dann setzte Armant noch einen drauf: „Wir haben später in Notizen Hinweise darauf gefunden, dass etwa fünfzig Stein Endurium fehlen.“ Da Vanya und Jago verloren abermals die Fassung und schrieen wie aus einem Mund: „WIEVIEL?“ Noch so ein toller Moment! Torben bestätigte diese Zahl und fügte hinten an, dass er ein WIRKLICH GROßES Ritual vermutet.

Schließlich fuhr Torben mit seiner Erzählung fort. Nun kam er zur Begegnung mit den Echsen. Auch hier waren Jago und da Vanya sich darin einig, uns mit Vorwürfen zu überhäufen. DeLinth erzählte dann, die heilige Rüstung der Achaz bereitwillig angenommen zu haben und deutete lächelnd auf seine Flechte. Der Erwählte ging daraufhin noch einen Schritt weiter und forderte Torben und insbesondere DeLinth eindringlich dazu auf, sich „vom Madafrevel zu reinigen“. Nebenbei bemerkt… Ich bin mal gespannt, was Praiogard zu Armants neuem „Haarwuchs“ sagt. Ich glaube, ich fahre erst einmal mit nach Armida – diese Begegnung möchte ich mir eigentlich nicht entgehen lassen!

Unseren Weg zum Tempel handelte Torben schnell ab, viel zu schnell für meinen Geschmack! Aber da Vanya wollte ja ein kurze und knappe Beschreibung. Schon lustig, ausgerechnet dafür einen Magier zu fragen! Ich schweife ab. Das vierte Banner hatten wir tot aufgefunden, die Harpyien hatte Torben offensichtlich verdrängt (muss an ihrer Prophezeiung gelegen haben) und den restliche Weg bis in die Höhle, in der die Ma’Hay’Tam-Dinger beschworen wurden, umriss unser Freund nur in zwei, drei kurzen Sätzen. Der Enduriumpanzer und die Notizen mit den Dämonenschwertern entlockte weder da Vanya noch Jago auch nur ein Zucken der Augenbraue. Beide waren jedoch durchaus beruhigt, dass Thallian, ein Ma’Hay’Tam besiegen konnte und das Efferds Widersacherin geweihte Schwert Yamesh-Aquam geborgen wurde.

An dieser Stelle machte Torben den Fehler, den Namen der Herrin der nachtblauen Tiefen laut auszusprechen, wofür er von allen anwesenden Geweihten ordentlich gerügt wurde. Dann erwähnte er das Szepter, eines der Siegel der Stadt Akrabaal. Wieder verzog keiner der beiden Praioten die Mine.

An dieser Stelle überreichte Armant das Schwert eingewickelt da Vanya. „Habt ihr es berührt?“, verlangte dieser zu wissen. DeLinth nickte. „Selbstverständlich!“ Wieder machte sich der Erwählte lautstark um DeLinths Seelenheil Sorgen und verlangte abermals sehr enthusiastisch dessen Expurgatio. Das verstärkte sich noch, als DeLinth erwiderte, dass ihm das Schwert nicht wirklich geschadet hatte. Ein Karpfen ohne sein nasses Element könnte nicht schöner nach Luft schnappen!

Torben erzählte weiter. Beim Namen Yo-Naho konnte er noch gerade so unterbrochen werden. Ich glaubte allerdings meinen Ohren nicht zu trauen, als da Vanya tatsächlich fragte, was wir gemacht haben, als der neungehörnte Krake die Höhle einriss. „Wir sind geflohen? Was denn sonst?“, antwortete ich ihm.

Dann fragte da Vanya nach dem echsischen Artefakt. Unsere Magier berichteten, das Artefakt sei genau wie Yamesh-Aquam der Tiefen Tochter geweiht. Es sei ein uraltes Artefakt mit sehr großer Macht; einer Machtfülle, die nur mit der eines alten Drachen zu vergleichen sei. Jagos Frage, ob Torben und DeLinth denn schon jemals einen alten Drachen zu Gesicht bekommen hätten, bejahten beide eindringlich, was dem Erwählten immerhin eine hochgezogene Augenbraue entlockte. Wenn er sich besser an unsere Berichte aus Dragenfeld erinnert hätte, wäre ihm von selbst aufgegangen, dass diese Information bei der Beschreibung des seltsamen Geschichtenerzählers Bukhar stand. Immerhin war Bukhar kein anderer als Teclador selbst. Sein magischer Anblick war einer der Auslöser dafür, dass Answin Ilsur damals auf Borbarads Seite wechselte. Aber diesen Gedankengang behielt ich besser für mich; ich wollte nicht als Grillkohle zweier Magier dienen.

Torben berichtete, dass der Tempel zusammengebrochen sei. Daraufhin hatten wir die Libelle zu den Echsen losgeschickt. „Und was ist dann mit dem unheiligen Artefakt geschehen? Dem Szepter?“, wollte da Vanya wissen. „Das“, antwortete Torben unbekümmert, „haben wir den Echsen zurückgegeben“. Wieder kam Leben in Ucurian Jago. „Ihr habt ein erzdämonisches Artefakt den ECHSEN gegeben? Seid ihr von Sinnen?“ Torben guckte, als hätte er in Erwartung einer Orange herzhaft in eine Zitrone gebissen. „Wir waren durch unseren Auftrag an unser Wort gebunden!“ Das Argument wollte Jago nicht zählen lassen: „Dann hättet ihr euer Wort besser gar nicht erst gegeben! Nicht auszudenken, was jetzt alles passieren kann!“ Interessante Auffassung! Ob der Erwählte wohl in letzter Zeit ein intensiveres Gespräch mit Rakorium Muntagonus hatte? Dabei fällt mir auf, dass Torben überraschend freundlich auf die Echsen reagiert hatte. Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich auch überrascht, dass er den Echsen tatsächlich sein Wort gab und es auch noch hielt!

Dann erzählte Torben, dass das Schwert des Blakharazpaktierers Praiodan von Rallerau wohl eine ähnliche Wirkung hatte wie das Schwert des Henkers von Greifenfurt: Es verschlingt die Seelen derer, die es tötet. Dummerweise sagte Torben etwas wie: „… wie das Schwert von Zerwas, was über unserem Kamin hängt.“ Was für ein gnadenlos einzigartig dummer Versprecher! „IHR HABT WAS?“, entfuhr es Da Vanya. Unsere beiden Magister sahen reichlich bedröppelt aus, als sie eingestanden, sich nicht darüber im Klaren gewesen zu sein, welchen Frevel sie tatsächlich damit begangen hatten, das Schwert nicht der Boronkirche zu übergeben. Verstohlen blickte ich Ucurian Jago hinüber. In Gedanken schichtete der schon Holz auf, dessen bin ich mir sicher. Man brauchte keinen Sensibar, um seine Vorfreude zu fühlen, die er bei dem Gedanken hatte, voller Genugtuung die Scheiterhaufen Torbens und Armants zu entzünden.

Nun kam Torben zu unserem Lauf durch den Dschungel zur Siedlung der Echsen und unserer Begegnung mit dem Leviathanim. Kurz beschrieb er das Gespräch, wobei er deutlich machte, dass die echsische Übersetzung der Worte des Leviathans deutlich diplomatischer war als die originale Bedeutung. Torben beschrieb die Teleportation in die Duellglobule und kam dann zu Thallians Fehltritt. Das schockierte alle Anwesenden sichtlich. Er endete mit unserer Reise nach Jergan und dem immer wieder ausgesprochen knappen Versteckspiel mit den Truppen Fürst Herdins. Da Vanya bedankte sich für den ausführlichen und ehrlichen Bericht. Dann hängte Rubald eine Karte des Fürstenpalasts auf, und der eigentliche Kriegsrat begann.

Rubald begann damit, das Gelände des Palastes zu beschreiben. Der Palast liegt auf einem Plateau, auf das ein langer, gewundener Weg führt, der so genannte „Weiße Schlangenweg“. Auf diesem Weg liegen zwei Tore, die wir zunächst passieren müssen. Dahinter kommen wir dann an den Haupttrakt und die Wehrmauer. An den Haupttrakt schließt sich der Wehrturm an; von diesem aus führt die Wehrmauer einmal um das Plateau an dessen Rand herum. Der Haupttrakt selbst ist in einer Art U-Form gebaut, hat verglaste und vergitterte Fenster und sage und schreibe drei Stockwerke. Die beiden Schenkel des Us sind der Bedienstetentrakt und der Arbeits- und Wohntrakt für die Fürstenberater (goldener Trakt), die Fußseite des Us ist der so genannte „Blaue Trakt“, Räumlichkeiten für die geschäftlichen Empfänge des Fürsten. Auf der Innenseite der Mauer befindet sich hier auch der Eingangsbereich dieses Gebäudes. Neben dem Haupthaus schließt sich der Fürstentrakt an. Dieser besteht eigentlich aus zwei Häusern, die aneinander gebaut wurden. Das Haus, das an das Hauptgebäude grenzt, ist für die dienstlichen Verpflichtungen des Fürsten, der dahinter liegende Teil dient der Fürstenfamilie als Wohngebäude. An das Fürstengebäude schließt sich ein riesiger labyrinthartiger Park an.

Direkt vor dem blauen Trakt liegt der Innenhof, „weißer Hof“ genannt. Im Grunde führt unser Weg vom Schlangenweg durch das Tor über den Innenhof in das Hauptgebäude und von dort durch den blauen Trakt in das Gebäude des Fürsten. Wir hoffen, die beiden Tore am Schlangenweg und das Haupttor Kraft der Autorität unserer Begleiter des Erwählten und Amando Laconda da Vanyas ohne größere Schwierigkeiten zu überwinden. Ehrlich gesagt, rechne ich aber nicht damit!

Wenn wir erst einmal im weißen Hof sind, werden wir den blauen Trakt betreten, dann teilen wir uns in drei Gruppen auf. Garafan Eins, angeführt vom Erwählten wird dann den Bedienstetentrakt sichern. Mir ist eigentlich nicht ganz wohl, ausgerechnet DESSEN Trupp auf ein paar Diener und kleine Angestellte loszulassen! Garafan Zwei, angeführt von Praiodan von Gareth sichert derweil den goldenen Trakt. Stoßtrupp Ucuri, dem wir angehören dringt vom blauen Trakt direkt in den Fürstentrakt und die Privatgemächer des Fürsten vor. Die Reserve rückt jeweils in den eroberten Gebäudeteil nach und sichert diesen. Soweit klingt der Plan ganz vernünftig.

Garafan Eins und Zwei bestehen aus ihrem jeweiligen Anführer, 24 Sonnenlegionären und sechs Bannstrahlern. Ucuri besteht aus da Vanya, uns, den zehn blutroten Raben und zwölf Sonnenlegionären. Die Nachhut besteht aus den restlichen vier Sonnenlegionären, fünf boronischen Armbrustschützen aus dem Tempel in Tuzak, Commandanta Adranez und Gernot von Mersingen.

Dann teilten wir die Ausrüstung aus Armida auf. Einen Heiltrank der Stufe E haben nun unsere Frontkämpfer Mahajin, Firunja, Thallian, Rubald und ich. Dazu habe ich einen D-Heiltrank aus der Akademie von Tuzak bekommen. DeLinths Anweisung war: „Wer immer ihn braucht!“ Zusätzlich habe die Kämpfer unserer Gruppe noch eine Gürtelschnalle mit einem Zauberzeichen bekommen. Diese wirkt deutlich länger und stärker als mein Amulett, hat dafür aber nur eine Ladung und ist nicht wieder aufladbar. Die Zauberkraft-Tränke haben die Magier unter sich aufgeteilt. Für unsere Waffen lagen außerdem noch einige Tiegelchen mit Waffenbalsam bereit, was mein Fechtbesteck damit zu magischen Waffen machte. Dieser Balsam wirkt etwa eine Woche.

Bevor wir in den Kampf ziehen, wird uns Firunja noch mit einem Harmoniesegen beglücken. Ich kann mich noch gut an den letzten erinnern. Da war ich dermaßen konzentriert, dass mir sämtliche Jonlagefiguren völlig ohne Fehler gelangen. Diese Konzentration wird im Kampf mit Sicherheit hilfreich sein!


8. EFFerd 26 Hal, früher Morgen
Wurden noch vor Sonnenaufgang geweckt. Heute ist also der große Tag. Zu sagen, ich sei aufgeregt, ist eine nette Untertreibung. Wer weiß, was uns da erwartet…

8. EFFerd 26 Hal, später Abend
Dieser arrogante Drecksack! Was glaubt Borbarad eigentlich, wer er ist? Sich ihm anschließen! PAH! Maraskan überlassen! Obwohl… Nun gut, das liegt nicht in meinem Ermessen.

Doch der Reihe nach. Pünktlich zu Sonnenaufgang marschierten wir zum Palast. Beim ersten Tor auf dem Schlangenweg sah uns der dort stationierte Gardist schon ziemlich verunsichert an. Rubald schickte einen der blutroten Raben, Gerrik, vor, der ein paar Worte mit der Wache wechselte. Kaum hatte Gerrik ausgesprochen, floh der Posten förmlich mit schreckverzerrtem Gesicht den Schlangenweg hinauf. Weiß der Geier, was Gerrik dem erzählt hatte. Jedenfalls fanden wir das zweite Tor auf dem Schlangenweg geöffnet vor. Bis zum Vorplatz des Haupttors wurden wir nicht angegriffen. Hier schickte Rubald drei Mann als Späher, darunter auch den bereits erwähnten Gerrik. Die Posten am Haupttor öffneten und flohen ebenfalls. Ich muss zugeben, dass ich mehr als überrascht war, dass wir so einfach bis zu diesem Punkt vordrangen.

Unsere drei Späher drangen in den blauen Flügel ein. Nach kurzer Zeit wurde zumindest Gerrik uns aus einem der Fenster entgegen geschleudert, seine Brust zerfetzt, sein Gesicht schreck- und schmerzverzerrt. Sollte es jemals Hoffnungen auf eine Kapitulation des Fürsten gegeben haben, nun waren diese vernichtet. Da Vanya befahl, bis zum Praiosgong zu warten, um dann den Palast zu stürmen. Argh! Ich dachte, der Mann versteht was von Taktik! Hat der Mann bei Brin gelernt? Wir konnten doch nicht als Ziele für eventuelle Schießübungen herhalten! Doch zu meinem abermaligen Erstaunen geschah die knapp zehn Minuten nichts.

Beim höchsten Sonnenstand wurde dann in Tuzak eine Einsatztruppe gesegnet, ein Palast gestürmt und ein Ketzer… na ja, verurteilt ist nicht das richtige Wort, zumal zu diesem Zeitpunkt die Sonne auch schon längst nicht mehr ihren höchsten Stand hatte. Doch halt, ich greife wieder vor!

Auf Zeichen da Vanyas stürmten wir dann zur Praiosstund den blauen Trakt. Drinnen bot sich ein Anblick, der mich mein Lebtag noch in meinen Träumen verfolgen wird: Ein grüner Rauch schwebte in der Mitte der Eingangshalle, darin eine furchtbare Dämonenfratze mit grausam verzerrtem Gesicht. Auf der Treppe nach oben standen vier Höllenhunde, nachtschwarz, struppiges Fell blau glühende Augen; deutlich keine Karmanthi. Weiter oben, mehr zum Kopf der Treppe hin, hatte sich der Boden aufgetan; etliche dämonische Klauen, Krallen, Tentakel und Mäuler versuchten bereits, etwas Sterbliches in Reichweite zu bekommen, um es gnadenlos zu zerfetzen.

Amando Laconda da Vanya trat vor und sprach die folgenden Worte:

„Herr Praios, ewige Sonne,
Trenner von Recht und Unrecht!
Gepriesen sei Deine Macht.
Dein strafender Blick falle auf diesen Frevel!
ES SEI!“

Diese Liturgie kam mir deutlich bekannt vor. Ich glaube, damals wurde so einer der Vampire von Schwester Praiogard vernichtet. Und auch hier gleißte ein heller Strahl direkt aus Alveran auf die Dämonenfratze und ließ sie in nur wenigen Augenblicken zerplatzen. In diesem Moment griffen die vier Höllenhunde an. Zwei kamen auf Firunja, Mahajin, Thallian und mich zu, zwei stürzten sich auf Torben, Armant, Rubald und einen der Raben.

Der erste Hieb Mahajins saß ordentlich, prallte jedoch völlig wirkungslos am Körper des Dämons ab. Mein zweiter Stich hingegen saß und hinterließ ein qualmendes Loch. Laut jaulte das Vieh auf. Das erinnerte mich an von Salmsbrück – dessen Wunden, die ich ihm mit dem Pflock zugefügt hatte, waren dieser Wunde sehr ähnlich. Auch jaulte der Dicke damals ähnlich auf. Das konnte nur eins heißen! „Nehmt magische Waffen!“, rief ich sofort. „Nehmt magische Waffen!“ Und ich hatte Recht: Auch meine Parade und der nächste Stich hinterließen ähnliche Wunden, Thallians und Firunjas Waffen hingegen prallten wirkungslos vom Körper der Höllenbestie ab.

Plötzlich wurde das Biest unglaublich schnell, seine Konturen verwischten, während es sich bewegte. Dem nächsten Biss konnte ich einigermaßen ausweichen, während ein Sonnenlegionär bestätigt sah, dass geweihte Waffen gegen diesen Dämon nutzlos waren. Mahajin musste zu dem gleichen Schluss gekommen sein, vielleicht hatte er mich auch gehört, dann war mein Geschrei wenigstens nicht völlig nutzlos gewesen, er hatte jedenfalls die Waffe gewechselt und zerschlug mit einem mächtigen Hieb einen dieser Hunde. Fast zeitgleich dazu stieß meiner den Sonnenlegionär, der nach ihm geschlagen hatte in Richtung der vielen Tentakel, krallenbewehrten Klauen und hungrig schnappenden Mäuler, während ich ihm Lamach’ros in die Seite stieß und sein unheiliges Dasein beendete.

Thallian half dem Sonnenlegionär, sich dem Zugriff der dämonischen Greifer und Mäuler zu entziehen und schlug nach diesen. Von hinten erschallte der Ruf: „PRAIOS VOR!“ Inzwischen gingen die Gardisten mit den Sonnenlegionären in den Nahkampf. Obwohl sich noch zwei der dämonischen Hunde im Nahkampf mit unseren Gefährten befanden, bannte DeLinth das niederhöllische Pandämonium mit einer gekonnten Geste und einem geradezu herrschaftlichen Blick.

Vom Kopf der Treppe wollte einer der Drachengadisten diesen Moment nutzen und rutschte das Treppengeländer mit hoch erhobener Waffe hinab, DeLinth direkt entgegen, der gerade seinen Bannspruch mit einer letzten Geste effektvoll ausklingen ließ. Doch am Fuß der Treppe, direkt vor unserem Magister färbte sich sein Wappenrock blutrot. Er sah hinab und erblickte einen Pfeil, der seine Brust durchbohrte. Völlig erstaunt blickte der Gardist zu Firunja, die gerade einen zweiten Pfeil auflegte, dann sackte er tot in sich zusammen.

Ich sah mich um. In Rubalds Bein hatte sich einer der verbleibenden Höllenhunde verbissen, den letzten verbleibenden stieß Torben gerade seinen Stab in den weit aufgerissenen Rachen. Ich eilte Torben zu Hilfe und jagte dem weiterhin auf dem Stab vorschnellenden Biest meinen Degen in die Seite. Nun entledigte sich auch Rubald seines Gegners. Alle gemeinsam hieben wir auf den verbleibenden Hund ein und schickten ihn zurück in die Niederhöllen.

Fünf Sonnenlegionäre waren gefallen. Da Vanya standen die Schweißperlen auf der Stirn. Bereits dieser Kampf hatte uns deutlich Kraft und Männer gekostet, und wir hatten gerade einmal die Eingangshalle eingenommen. Uns fiel auf, dass die Fenster verhängt oder vernagelt waren. Die Vermutung lag nahe (und wurde später bestätigt), dass das im gesamten Häuserkomplex von Hauptgebäude und Fürstentrakt ähnlich sein dürfte. Während die Nachhut zu uns stieß und die Halle professionell sicherte, sah uns da Vanya erschöpft an und sprach: „Wir müssen weiter!“

Im ersten Raum hinter der oberen Treppe begegneten wir einer Patrouille Drachengardisten, angeführt von Gerrich Achsenbrecher, den wir vor ein paar Wochen aus dem Fort Retoglück vor der total durchgedrehten Besatzung dort gerettet hatten. Firunja und Armant redeten auf ihn ein, versuchten ihn davon zu überzeugen, dass er auf der falschen Seite steht, und ihn zum Wechsel auf unsere Seite zu überreden. Achsenbrecher war deutlich mit der Situation überfordert. Ganz Soldat stammelte er immer wieder: „Aber ich habe doch meine Befehle. Sie kommen vom Fürsten persönlich.“ Entweder glaubte er uns nicht, dass unsere Befehle von Brin direkt kamen, oder er verstand nicht, dass der Reichsbehüter über dem Fürsten stand, oder er wurde schlicht und einfach beherrscht. Schließlich wurde Cedric, einem der blutroten Raben die ganze Diskussion zu dumm: Er schlug Achsenbrecher nieder, worauf sich die Soldaten der übrigen Autorität beugten und uns anschlossen.

Wir erfuhren, dass sich insgesamt etwa 200 Mann auf dem gesamten Gelände befanden. Alle führenden Offiziere waren heute Vormittag zu einer Lagebesprechung einberufen worden, seitdem befand sich die Festung im Alarmzustand. Dies bedeutete, dass wir die Drachengardisten am ehesten auf unsere Seite bekamen, indem wir die Offiziere ausschalteten.

Wir wandten uns nach links. Kaum durch die Tür getreten, schlug in zwei der Drachengardisten, die sich uns angeschlossen hatten, je ein Armbrustbolzen. Zwei Sonnenlegionäre zogen die Vorhänge zurück, sodass wir alle sehen konnten. Der Gang knickte nach rechts ab. Rubald hieß Jadwiga und Hendrik, mit Turmschilden vorzugehen und uns Deckung zu geben. Langsam rückten wir vor. Am Ende dieses Ganges hatten die Gardisten aus Möbeln eine Art Schießstand aufgebaut. Als wir mit den Schilden vorrückten, zogen sie sich in den Raum dahinter zurück. Daraufhin hörten wir von dort Geheule, Gekläffe, Kampfgeräusche, verzweifelte Schmerzensschreie und dann eine unheimliche Stille. Thallian und Rubald traten diese Tür ein und blickten in den dahinter liegenden Raum.

Der Raum selbst war ein langer Gang, der ebenfalls verhängt war. Der Anblick der Wesen darin ließ mir das Blut in den Adern gefrieren: Am Boden, auf den Wänden und auf der Decke standen(!) gut und gerne ein Dutzend Karmanthi, die gerade über den Kadavern der gerissenen Drachengardisten standen. Als sie unserer Präsenz gewahr wurden, hoben sie die Köpfe und fixierten uns aus bösartigen, rot glühenden Augen. Dann stießen sie ein gutturales Knurren aus. Während wir den Gang mit Rubald und Thallian vorneweg betraten, steigerte sich das Knurren zu einem fürchterlichen Geheul, und dann rannten sie auch schon auf uns zu.

Rubalds erster Schlag halbierte einen der Karmanthi, der mit einem dumpfen Knall aus dieser Sphäre geschleudert wurde und hier nur stinkende Schlanke hinterließ. DeLinth rief: „LICHT!“, worauf ich zum Fenster eilte und mich in den schweren Brokatvorhang warf. Doch dieser riss nicht. Lamach’ros in der Rechten zog ich daraufhin langsam den Vorhang beiseite, während ich mein Amulett aktivierte.

Rubald teilte einen weiteren mächtigen Hieb aus und halbierte ebenfalls den zweiten Karmanath. Sofort überzog sich dieser mit Raureif. Die Innereien des Dämons waren nicht vorhanden, er sah von innen aus wie eine leere Hülle, in der sich gefrorenes Blut befand. Und er wuchs wieder zusammen! Ich schluckte hart und stellte mich dem Karmanath, der auf mich zukam. Mein Stich traf, zwischen die Lefzen der Kreatur konnte ich mein Rapier schlagen, der daraufhin weiteren Schaden anrichtete.

Thallian wurde von einem der Viecher in den Hals gebissen; auch Firunja heulte laut auf, als einer der Dämonen ihr ein Stück Fleisch aus dem Bein riss. Über uns waren einige der Höllenhunde dabei die Decke einzureißen. Schon stürzte mit einem lauten Krachen ein Stück der Decke dicht neben DeLinth. Dieser blieb allerdings ganz ruhig, als er laut rief: „Zurück in die Niederhöllen!“ Drei Karmanthi zerplatzten und hinterließen mit Reif überzogene Schlackehaufen.

Mein Gegner wich meinem nächsten Stich aus, biss jedoch an mir vorbei, sodass ich erneut am Vorhang zog und ihn diesmal zerrissen bekam. Dummerweise fiel der Vorhang dermaßen ungünstig, dass er sowohl mich als auch meinen Karmanath unter sich begrub. Die übrigen Karmanthi stimmten ein Geheul an, dass die gerade freigelegten Scheiben barsten und ein wahrer Scherbenhagel auf meine Freunde und Kampfgefährten niederging. DeLinth, wie immer äußerlich unbeeindruckt, sandte mit einem erneuten: „Zurück in die Niederhöllen!“, zwei weitere in ihre Domäne zurück.

Während ich mich freikämpfte und mich zwei Pranken des ebenfalls im Brokat begrabenen Karmanath in die Seite trafen, hörte ich von draußen: „Dort sind sie! Wider die falschen Truppen!“ Rubald brüllte zurück, sie sollten doch mit dem Unsinn aufhören und sich den Truppen des Reichsbehüters anschließen, doch vergeblich.

Ein Karmanath stürzte sich plötzlich von oben auf Firunja und durchtrennte mit einem unglaublich tiefen und festen Biss ihren Hals zur Hälfte. Doch während der rote Lebenssaft Firunja stoßweise entwich, stellte sie fest, dass sie noch handeln konnte, genau wie Thallian einige Tage zuvor im Dschungel. Wir standen immer noch unter dem Schutzsegen Borons höchstselbst. Sie hieb ihren Speer direkt in den Leib des Dämons, der überrascht aufheulte, ja fast quieckte, als ihn der Stahl seiner Gegendomäne traf. Den Schaden ignorierend schob er sich immer weiter am Speer entlang, fest entschlossen, Firunja den Kopf vollständig vom Körper zu trennen. Doch kurz bevor er sie erreichte, platzte das Wesen.

Als ich mich gerade unter dem Vorhang freigekämpft hatte, sah ich, dass Thallian seinen Karmanath enthauptete und ihn damit in die Niederhöllen zurückschickte. Firunja hatte in der Zwischenzeit ihren Heiltrank hervorgenestelt und angesetzt. Der Anblick war zunächst sehr skurril, jedoch war die Geschwindigkeit, mit der ihre Wunden heilten und der Kopf wieder auf den Hals wuchs schier unglaublich! Ich stand gerade wieder auf meinen Beinen, als neben mir Rubalds großer Sklaventod auf den Haufen herniedersauste, unter dem noch der Karmanath begraben war. Doch bevor unser Freund traf, veschwand der Karmanath, nur um einen Augenblick später wieder neben der Klinge zu erscheinen und Rubald böse anzuknurren. Völlig unvorbereitet traf ihn da Lamach’ros. Ich hatte einen Todesstoß angesetzt und unglaublich gut getroffen.

Thallian stürzte sich inzwischen auf einen der weißen Hunde, der sich mit einem blutroten Raben und zwei Sonnenlegionären im Gefecht befand. Einer der Sonnenlegionäre ging gerade zu Boden, als Thallian ihn umrundete und sein Schwert in den unheiligen Leib trieb. Auch Mahajin hieb auf dieses Monstrum ein. Derweil droschen Rubald und auch Torben mit seinem Stab auf den weißen Höllenhund auf dem Vorhang ein. Als Thallian und ich jeweils einen Treffer landeten, zerplatzten auch diese beiden Karmanthi. Ich sah ich um und bemerkte, dass die Drachengardisten, die sich uns angeschlossen hatten, ganz offensichtlich geflohen waren.

Der Gang führte uns in einen Raum, der sowohl geradeaus als auch rechts eine Tür hatte. Wir nahmen die Tür geradeaus. Der Raum dahinter war möbliert, die Möbel waren zu Barrikaden zum Raum dahinter aufgetürmt. Dahinter hörten wir eine ängstliche Stimme: „Wer da?“ Als wir uns als Reichssoldaten zu erkennen gaben, röchelte die Stimme leicht. „Ihr müsst mir helfen! Ich bin verletzt. Kommt her!“ Ganz falscher Satz, vor allem hier, vor allem in dieser Situation. Firunja forderte von dem armen Kerl alles Mögliche: Hände hoch, hervorkommen, Verletzung zeigen, hinlegen und stillhalten. Er hatte eine tiefe Bisswunde in der Wade. Unbehelligt konnte sie sein Bein verbinden.

Während sie ihn verband, waren Mahajin und ich mit ein paar Sonnenlegionären zurückgeblieben, um den anderen Eingang abzusichern. Plötzlich kamen aus dem anderen Gang pechschwarze dämonische Wiesel auf uns zu gerannt. Dem unglücklichen Sonnenlegionär, der der Tür am nächsten stand, fiel das erste in den Arm und fraß sich dort mit wenigen Bissen durch. Dem armen Mann war nicht mehr zu helfen, da bereits weitere über ihn herfielen. Insgesamt schätzte ich ihre Anzahl auf fünfzehn. Wir zogen uns schnell wie der Wind zurück und schlossen die Tür. Draußen hörten wir sie an der Pforte kratzen.

Da jammerte unser Verletzter: „Rettet mich! Bringt mich hier raus!“ Auf Rubalds Vorschlag, ihn mit der Hand in den Hof hinunter zu lassen, wollte er jedoch nicht eingehen. Also nahmen wir ihn mit; wohl wissend, dass seine Überlebenschancen ausgesprochen gering waren.

Als wir durch die andere Tür gingen, sahen wir einen Drachengardisten, der gerade eben sein Schwert aus einem der Liliengardisten zog. Er erzählte uns, im nächsten Raum hätten sich seine Kameraden verbarrikadiert und warteten auf Rettung. Gemeinsam betraten wir den genannten Raum. Er war recht klein, gegenüber war eine Tür zu sehen, die mit einigen Möbelstücken versperrt war. Neben der Tür, durch die wir rein gekommen waren, stand ein großer, schwerer Holzschrank.

Plötzlich sagte Firunja ganz unvermittelt: „Tötet ihn!“ Sie hatte, wie sie später erzählte, versucht, das Seelentier des Gardisten zu erkennen und dabei etwas Unheimliches gesehen.

Rubald traf den Gardisten mit seinem Sklaventod. Daraufhin platzten drei Maden aus dessen Körper, jede etwa drei Spann hoch. Dabei bekam Rubald eine Wolke aus dämonischer Säure ab. Der übrige Körper des vermeintlichen Gardisten schmolz zu einer zähflüssigen Masse, fast wie dicker Sirup, der sich langsam im Raum zu verteilen begann. Die Fackel, die der angebliche Gardist gehalten hatte, fiel in diesen Sirup. Sofort schlugen grell Flammen empor. Gleichzeitig kippte eine der drei dämonischen Maden mit einigen unglaublich langen Tentakeln den Schrank vor die Tür, durch die wir gekommen waren. Wir saßen in der Falle!

Wir sprangen außer Reichweite des brennenden Sirups. Vor beiden Türen stand jeweils eine von diesen Dämonenmaden, die dritte war zwischen uns. Torben zog ein Amulett hervor, richtete es hastig auf die Tür und brüllte: „Zerberste!“ Magische Energie schoss unsichtbar bis zur Tür, dann knallte sie förmlich in das stabile Holz, das nun in rasender Geschwindigkeit an Struktur und Halt verlor. Schließlich hing die Tür nur noch morsch in den Angeln. Torben guckte etwas verwundert, bevor sein Rubinauge aufblitzte, und er die Made vor der Tür wütend anfunkelte. Diese grinste zurück und stieß ihm fies kichernd eine Säurewolke entgegen. Neben Torben konnte sich DeLinth mit einem gewaltigen Satz in Sicherheit bringen. Torbens linker Ärmel hingegen löste sich sofort auf; die Haut darunter warf augenblicklich eklige weiße qualmende Blasen.

Dicker, schwarzer Qualm füllte so langsam den Raum. Lange konnten wir es da drin nicht mehr aushalten! Rubald schlug auf die Made zwischen uns, die ich ebenfalls mit einem Stich traf. Firunja, Mahajin und Thallian beendeten derweil Torbens Werk, zerschlugen die Made vor der Tür förmlich und brachen dann durch das morsche Holz in den dahinter liegenden Raum. Das gab den Flammen neue Luft, und sie loderten hell auf. Inzwischen hatte der Sirup fast den gesamten Boden bedeckt.

„ALLE RAUS!“, rief Rubald und griff nach Torben, der durch den Säureangriff zusammengesackt am Boden lag. Ich machte eine gewaltige Hechtrolle zwischen den Tentakeln der Made vor mir hindurch und hastete durch die Tür. Gierig sog ich die frische Luft des Raums dahinter ein. Nur einen Augenblick später sprang Rubald mit Torben unter dem Arm durch die Öffnung, dicht dahinter Armant. Der Drachengardist, den wir verbunden hatten, hatte es nicht mehr geschafft. Durch die Fenster sahen wir, dass wir inzwischen im ersten Gebäudeabschnitt des Fürstentrakt waren.

Wir kämpften uns weiter durch den Fürstentrakt. Die Dämonen wurden immer größer und gemeiner. Neben etlichen Zantim mussten wir vor zwei Sordul-Säuredämonen fliehen und, und, und… Inzwischen waren die Anzahl unserer Heiltränke dahin geschmolzen wie Schnee an einem Frühlingsmorgen.

In einem dunklen Gang tauchten plötzlich sechs gallertartige Dämonen auf, die mich sehr an das Riesenviech in Liscoms Arena erinnerten, von dem wir nur durch den Einsatz von Bukhars magischer Kraft gerettet werden konnten. Allerdings hatten diese Schleimbrocken nur ein dämonisches Horn. Sechs davon waren jedoch eindeutig zu viel. Da sie zwischen uns erschienen, flohen wir in völlig unterschiedliche Richtungen und schlugen uns eine Zeit lang getrennt durch. In einem kleinen Raum fanden wir alle wieder zusammen… bis auf Mahajin.

Wir standen in einem langen Gang mit Oberlichtern, die Wände weiß getüncht, Zierleisten an Boden und Decke und ein dicker, roter Teppich, der zum Thron- und Audienzsaal des Fürsten führte. Als wir den Teppich entlang schritten, verwandelte sich dieser in ein knöcheltiefes Becken mit Blut. Die Umgebung wurde dunkel, die Wände schwarz. Aus den Schatten lösten sich mehrere Gestalten in Kutten, mit rot glühenden Augen, Peitschen und Schwerter in den Händen, und umkreisten uns. Heshthotim. Dann verwischten die Konturen mehrerer Heshthotim, verschmolzen miteinander und bildeten zwei neue Gestalten: zwei große Heshthotim, riesig, größer als ein Oger, bestimmt vier Schritt hoch, jeweils mit einem Horn, das aus der Kapuze ragte. Einer stand Thallian, Firunja und mir gegenüber, einer DeLinth, Torben und Rubald. Thallian und ich duckten uns unter dem ersten Peitschenhieb weg, Firunja wich dem gleichzeitig geschwungenen Schwert aus. Das zog weiter seine Bahn, vollführte eine Kreisbewegung und strich wieder über unsere abermals geduckten Köpfe hinweg. Firunja zog ihren Bogen und wich zurück. Ich aktivierte meine Gürtelschnalle.

Neben uns schrie Rubald auf, während er getroffen zu Boden ging. Fast gleichzeitig schlugen Thallian und ich zu. Mit einem lauten „Puff!“ verschwand der gehörnte Heshthot und tauchte im gleichen Moment direkt hinter uns wieder auf. Während ich mich abermals unter der Klinge wegduckte, fing Thallian den Hieb des Riesenschwerts mit seiner Klinge ab. „Mach ihn weg!“, erschallte Rubalds fast schon verzweifelter Ruf an DeLinth.

Als ich dann wieder zustach, parierte er gekonnt, worauf meine Rapier unglaublich in meiner Handfläche brannte. Doch einen Gedanken später wurde ich gewahr, dass das eine Illusion sein musste, da meine Klinge nicht mal ansatzweise glühte. Mit dieser Beobachtung verschwand auch der Schmerz in meiner Hand wieder. Firunja versenkte einen Pfeil im Körper des riesigen Heshthots. Während er an mir vorüber schwebte, stach ich zu und traf, während Thallians Schlag pariert wurde.

Nun war DeLinth mit seinem Zauberspruch soweit fertig und sprach die vorgegebene Formel, die den Dämon, der gerade noch gegen Rubald kämpfte, zurück in die Domäne des Herrn der Rache schickte. In diesem Moment verschwand bei Thallian und meinem Gegner der Unterkörper, während sich der Kopf in einer für Menschen ausgesprochen ungesunden Bewegung dem Exorzismus des anderen gehörnten Heshthots zuwandte. Rubald, nun keinen Gegner mehr, der ihm zusetzte, lief an, sprang hoch in Richtung des verbleibenden Heshthots und schmetterte seinen großen Sklaventot in der Luft gegen den Kopf seines Gegners, während er durch den nicht vorhandenen Unterkörper des Dämons glitt. Im gleichen Moment durchschlug ein weiterer Pfeil Firunjas eben diesen Kopf und blieb in der Decke stecken. Nun einen Augenblick später flog ein Wurfstern von DeLinth, den der Heshthot hämisch lachend mit offenem Mund fing, verschluckte und der scheinbar wirkungslos zu Boden fiel.

Doch plötzlich stand der Dämon wieder in voller Größe da, nicht verdreht oder zu sonstigen Späßchen dieser Richtung fähig. Mit abgrundtiefer Wut fixierte der Gehörnte den Urheber seiner Probleme: DeLinth. Sein Wurfstern hatte den Limbus versiegelt, so dass der Dämon an diese Sphäre gebunden war. Armant duckte sich unter einem Peitschenhieb weg, in maßloser Wut geführt. Diesen Moment wollte ich nutzen, um zuzustechen. Doch er wich abermals meinem Stich aus und versetzte mir fast beiläufig einen Hieb gegen meinen Arm. Sofort warf meine Haut rote Blasen. Binnen weniger Wimpernschläge faulte mir das Fleisch mit einem niederhöllischen Brennen dort bis auf die Knochen ab. Doch diese Attacke kostete ihn Aufmerksamkeit. Ihm entging Thallian, der mit einem sagenhaften Hieb den Heshthot halbierte. Die Kreatur stieß noch einen Todesschrei aus und ließ dann die Peitsche fallen. Diese verwandelte sich in eine furchterregende Schlange, die direkt auf Torben zuhielt, jedoch verendete, kurz bevor sie ihn beißen konnte.

Nun verschwanden auch die dunklen Wände, das düstere Umfeld und die blutgefüllten Becken, die wieder den weiß getünchten Wänden, den Oberlichtern und dicken, roten Teppichen wichen. Am Ende dieses Ganges öffneten sich gleichzeitig zwei Türen. Heraus traten auf der einen Seite Mahajin. Er berichtete, gegen Thoran Eisenhelm, den Anführer der Drachengrade, ein tödliches Duell ausgefochten zu haben, das er am Ende für sich entscheiden konnte. Er hatte seinem Gegen seinen Nachtwind in den Hals getrieben.

Auf der anderen Seite kam uns Amando Laonda da Vanya mit vier Sonnenlegionären und vier blutroten Raben entgegen. DeLinth und Torben heilten die übelsten Verletzungen, dann tranken die beiden ihre letzten Astraltränke und wir wandten uns der Tür zum Audienzzimmer zu. Dahinter hörten wir ein irres Kichern. Auf das Schlimmste gefasst traten wir ein.

Fürst Herdin saß auf seinem Thron und kicherte irre vor sich hin. Am Fenster stand Delian von Wiedbrück,
Ich überlegte noch kurz, irgend etwas an ihm war seltsam, doch, als er sprach, ahnte ich es auch so: Wir standen vor Borbarad. „Still!“, befahl er. Und nicht nur Fürst Herdin verstummte, nein, auch wir konnten keinen Muskel bewegen.

„Ihr wähnt Euch am Ende dieser Reise. Doch ich fürchte, ihr steht erst am Anfang von dem, was man Begreifen nennt. Ich freue mich, euch endlich persönlich eure Bekanntschaft zu machen, MALTRÄGER!“
Er drehte sich zu uns um.
„Natürlich habt ihr die Freiheit, euren Glauben zu verteidigen.“
Dann bot er uns freies Geleit an, sogar, sich ihm anzuschließen. Alles, was er wollte, sei Maraskan.
Sich ihm anschließen! IHM! Dunkel und kalt, die Seele gebrochen, vom Schicksal in die Schatten hinab gestürzt. Niemals!

Gerade wollte ich antworten, um meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, und auch Armant und Firunja hatten schon Atem geschöpft, da kam Torben uns allen zuvor: „Ich kenne dich!“, donnerte er und stapfte auf ihn zu. „Du bist Asserbad!“ Dann sprach er ihn auf weitere Namen und Ereignisse an. Borbarads Gesicht zeigte zuerst Verwunderung, dann hellt es sich in freudigem Erkennen auf. „Ah! Mein Schüler!“ Den Namen habe ich leider vergessen, und Torben will ihn auch nicht rausrücken! Doch bestätigte er das. Dann schlug ein Blitz aus seinem Rubinauge auf Borbarad ein und Torben sank ohnmächtig zu Boden. Doch von Wiedbrück lenkte den Rubinblitz einfach mit einer Handbewegung ab – und vernichtete damit einen der wenigen Sonnenlegionäre, die bisher überlebt hatten.

Das war also der Grund für Torbens Veränderungen! Sein Auge war von einem Schüler Borbarads erschaffen worden, hatte dessen Hass auf seinen ehemaligen Mentor auf- und angenommen. Daher kannte also der Träger des almadinen Auges SEINEN Namen, noch vor allen anderen. Und gerade eben hatte es von Torben kurzerhand Besitz ergriffen, als es sich seinem Erzfeind gegenüber sah. Doch ganz offensichtlich war das Auge alleine nicht stark genug gewesen, Borbarad zu vernichten. Zu groß war und ist die arkane Macht, die er mit dem Ritual in Arras de Mott bekam.

Dann trat da Vanya hervor. Oh ihr Götter, den hatte ich ja total vergessen! „Delian von Wiedbrück! Im Namen des Reiches und des Reichsbehüters, ihr seid verhaftet!“ Sonst ein Ausbund an Klugheit und auch Weisheit, aber diesmal hatte der Mann nichts begriffen! Inzwischen wurde Torben wieder wach und gesellte sich zu uns, diesmal Herr über seine Sinne und seinen Körper.
Wir hörten hinter uns Schritte und Ucurian Jago mit allen verbliebenen Kämpfern stürmte in den Raum. Der Erwählte brüllte „Lux Triumphat“ während unsere Kämpfer „von Wiedbrück“ und Fürst Herdin umstellten.

Doch Borbarad lächelte nur belustigt, dann streifte er „Delian von Wiedbrück“ wie eine Art Mantel einfach ab und heraus trat ein Mann in einem Schwarz-roten Fellumhang mit einem rot-glosenden Zauberstab in der Hand – und nun endlich wurde ich der Abnormität gewahr, die ich nicht hatte greifen können: er hatte er an jeder Hand sechs Finger.
Er stieß seinen Stab in die Erde und sofort begann der ganze Palast zu beben und Wellen breiteten sich durch den Boden aus und brachten uns alle zu Fall.
Plötzlich umkreisten uns etwa sechzig geisterhafte Nebelgestalten. Vor uns manifestierten sich vier Shruufya. In Dragenfeld hatte uns schon einer alleine an den Rand der Verzweiflung gebracht, und nun kamen gleich vier der mehrgehörnten Tentakelwesen auf uns zu. Ich fasste mein Rapier fester und stellte mich dem unausweichlichen Kampf.

Während DeLinth, Torben, Rubald, Thallian, Mahajin, ich und da Vanya uns der Shruufya erwehrten, zog sich Firunja ein paar Schritt zurück und schoss einen Pfeil auf Borbarad. Dieser hielt den Pfeil mit einer lässigen Geste an, besah ihn sich Stirn runzelnd, drehte ihn vor sich in der Luft und jagte ihn zu Firunja zurück. Sie konnte dem Geschoss ausweichen, mit einiger Mühe zwar, aber immerhin!

Thallian hatte unterdessen einen Shruuf tatsächlich besiegt. Das triumphierende Lächeln auf seinen Lippen erstarb jedoch augenblicklich, als sich ein neuer Shruuf direkt vor ihm manifestierte. Nach einem kurzen Schlagabtausch flog Thallian wie eine Puppe durch den Raum und blieb schwer atmend an einer Wand liegen. Sein Blut färbte den Boden unter ihm rot. Während der Shruuf mit einer fast schon sexuellen Befriedigung im Blick und einer grausamen Lust in den Augen auf unseren Freund zustapfte, schien dieser einen inneren Kampf auszufechten. Der Shruuf wollte gerade zum finalen Stoß mit seinem Schnabel ausholen, da erhob sich Thallian auf einmal gebieterisch. Ihm war ein Schuppenpanzer gewachsen. „Und sein Zeichen wird sein die zweite Haut und das Wissen um SEINE Macht.“ Fast abfällig trat er dem Shruuf entgegen und prügelte ihn mit seiner Klinge durch den Raum.

Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig: Torben erschien auf der anderen Seite der Shruufya, DeLinth tauchte in einer spektakulären Aktion zwischen zwei der gehörnten Unwesen hindurch und rannte auf den Stab zu. Auch Rubald nutzte die allgemeine Verwirrung und sprang in Richtung des Stabes, der immer noch im Boden steckte. Gleichzeitig erreichten Torben und DeLinth den Stab und zogen an ihm, während Rubald in genau diesem Augenblick die beiden Magistri umklammerte und mit sich über den Stab hinweg riss. Mit lautem Geschrei stürzten die drei zu Boden, weil keiner loslassen wollte, was immer er umklammert hielt.

Kaum war der Stab aus dem Boden, griffen die Dämonen Borbarad an. Der runzelte erneut verärgert die Stirn und schnippte mit dem Finger. Mit einem sanften „Puff!“ vergingen sämtliche Dämonen zu kleinen Rauchwölkchen, die langsam in der Lust zerfaserten. Dann zog er mit einer magischen Geste einen Strich in die Luft, an dem sich die Realität sichtbar teilte. Er trat einen Schritt vor und verschwand. Hinter ihm schloss sich der Spalt. Wir hatten Borbarad seinen Magierstab entwendet!

Von den Eliteregimentern der Drachen- und der Liliengarde war nicht mehr viel übrig. Auch von den  Sonnenlegionären, den Bannstrahlern und auch den Blutroten Raben hatten viel zu viele mit dem Leben bezahlt. Ucurian Jago befand sich allerdings nicht darunter. Nach diesem Tag voller Kämpfe mit Dämonen hatte er für den Abend deutlich von seiner überaus charakteristischen Aggressivität eingebüßt, die er sonst alle Ketzer spüren lässt; in seinen Augen also alle diejenigen, die nicht dem Götterfürsten ihr Leben geweiht haben.

Amando Laconda da Vanya übernimmt vorerst die Herrschaftsgeschäfte auf Maraskan, bis der eigentliche Nachfolger Fürst Herdins eintrifft. Borarad haben wir aus dem Fürstenpalast vertrieben. Und ich befürchte, das werden für sehr lange Zeit die letzten guten Nachrichten gewesen sein!